Der Falter 09/2024

TAG DES OFFENEN DENKMALS Sonntag, 8. September Der Tag des offenen Denkmals ist ein bundesweiter Aktionstag, an dem unser architektonisches Erbe in den Mittelpunkt gerückt wird. An diesem großen Kulturereignis beteiligen sich mehr als 3.000 Städte und Gemeinden und es öffnen tausende von Denkmalen die Tore, die sonst für die Besucher verschlossen sind. Auch Kitzingen beteiligt sich seit vielen Jahren regelmäßig an diesem Event. Der Tag soll für viele Menschen Anlass sein, nicht nur über unser kulturelles Erbe nachzudenken, sondern er soll auch Ansporn sein, für dieses Erbe Verantwortung zu übernehmen. Damit werden an diesem Tag Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft zusammengeführt In diesem Jahr steht der Tag des offenen Denkmals unter dem Motto „WahrZeichen, Zeitzeugen der Geschichte“. Es geht um die Identität der Orte. Als Stadtheimatpfleger werde ich im Rahmen des Denkmaltages den Bahnhof Kitzingen vorstellen und zwei Führungen durch alle Räume des Gebäudes machen: um 11 und 14 Uhr, Treffpunkt vor dem Bahnhofsgebäude. Das Bahnhofsgebäude als „Wahr-Zeichen und als Zeitzeuge der Geschichte“ wird im Zusammenhang mit der Errichtung der Bahnlinie von Fürth nach Rottendorf im Jahr 1865 vor dem Hintergrund der wirtschaftlichen Entwicklung der Stadt Links:Bahnhof 1902, Rechts: Bahnhof 1920. Bildquellen Stadtarchiv Kitzingen und Bundesbahndirektion Nürnberg. betrachtet. Das Bahnhofsgebäude selbst wird als Denkmal vorgestellt, in seiner architektonischen und architekturhistorischen Bedeutung gewürdigt und in seiner Funktion erläutert. Auf die zahlreichen Veränderungen des Kitzinger Bahnhofs im Laufe seiner mehr als 150jährigen Geschichte wird eingegangen und auch die aktuellen Planungs- und Nutzungsvorstellungen des Gebäudes sowie seines städtischen Umfeldes werden diskutiert. Zum historischen Foto von 1902: Auf diesem Foto ist eine stattliche Anzahl an Bahnhofspersonal zu sehen, das nötig war, um den Bahnbetrieb aufrechtzuerhalten. In Kitzingen umfasste die Crew damals 18 Personen, wie man auf dem Foto erkennen kann. Es gab Weichen und Schrankenwärter, Rangierpersonal, Fahrkartenverkäufer, Gepäckträger, Stationsdiener und den Bahnhofsmeister. Einige der Bediensteten wohnten im Bahnhofsgebäude selbst. In den Obergeschossen dieses Gebäudes waren, wie auch an anderen Orten der Bahnlinie, die Bediensteten-Wohnungen entsprechend ihrer Hierarchie untergebracht. Im niedrigen Zwischengeschoss wohnten Bahnhofsmeister und Stationsdiener mit ihren Familien, im zweiten Obergeschoss mit hohen repräsentativen Räumen wohnte der Expetitor mit Familie und mit einem eigenen Bereich für seinen Assistenten. Foto 1920: Alle Bahnhofsgebäude der Linie Fürth-Rottendorf besaßen bahnseitig vorgebaute Pergolen, die die Wartenden Fahrgäste vor Sonne,

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