9 | DER FALTER SEPTEMBER 2024 Regen oder Schneefall schützen sollten. Die Pergola, eine Konstruktion aus Gusseisen mit flach geneigtem Dach, ist heute nicht mehr erhalten. Im Bahnhofsgebäude finden zwei Führungen statt, zu denen der Stadtheimatpfleger herzlich einlädt: Sonntag, den 8.9. um 11 und um 14 Uhr. Treffpunkt vor dem Bahnhofsgebäude. Neben den Führungen durch das Bahnhofsgebäude können in Kitzingen weitere Denkmale besichtigt werden. In der Alten Synagoge finden um 11, 14 und 15 Uhr Führungen durch die Ausstellung „Ich denke noch gern an meinen Geburtsort. Jüdische Lebensbilder aus dem Kitzinger Land“ statt. Im Deusterkeller am Hindenburgring Nord 15 werden von 11 bis 17 Uhr Führungen im halbstündigen Rhythmus angeboten. Wer die Stadt von oben betrachten will, kann um 10, 12, 14 und 15 Uhr den Falterturm, das Wahrzeichen Kitzingens besuchen. Zudem kann der PavilPavillon in der Mainstockheimerstraße 4 Foto Knobling. lon in der Mainstockheimerstraße 4 in Augenschein genommen werden. Dieser Gartenpavillon wurde im Jahr 1833 errichtet und wird zurzeit saniert. Sein Sandsteinmauerwerk und einige seiner Architekturelemente sind stark vom Zahn der Zeit gezeichnet. Bei dem kleinen Gebäude handelt es sich um ein klassizistisches Architekturjuwel Kitzingens, das unter Denkmalschutz steht und dessen architektonische Qualität über die Grenzen Unterfrankens hinausweist. Es ist unbedingt zu erhalten. Die „Deutsche Stiftung Denkmalschutz“ kümmert sich bereits um diesen Juwel und zeichnet für dessen Erhalt. Der Kitzinger Weinhändler und Seidenband-Fabrikant Carl Leo, der auch das Gebäude des Städtischen Archivs/Städtischen Museums damals als Produktionsstätte errichten ließ, hatte auch den Gartenpavillon vor den Mauern der Stadt bauen lassen. Zum Denkmaltag ist die Aufstellung von Erläuterungstafeln geplant, die die Geschichte und die Bedeutung des Denkmals erklären. Der Dachbereich ist zurzeit mit Planen abgedeckt, um das Bauwerk vor Wasserschäden zu schützen. So wünschen wir uns für den Tag des offenen Denkmals so zahlreiche interessierte Besucher wie in den letzten Jahren. Dr. Harald Knobling, Stadtheimatpfleger „Wenn der Mensch den Menschen braucht...“ Wir sind 24 Std. für Sie erreichbar! Tel. 09324 99830 Bestattungen Glöggler Vorsorge – Beratung – Betreuung Ihr Bestattermeister Alfons Glöggler für Kitzingen und Umgebung Dettelbach · Luitpold-Baumann-Str. 12 Neue Modelle, ausgefallene Steinsorten, tolle Kombinationen, für Sie entworfen und gefertigt. Geschmacksmustergeschützt, individuell und einzigartig! Stein & Design Brumme GmbH Buchbrunner Straße 38 • 97318 Kitzingen Telefon 09321 4887 • Telefax 09321 9254277 grabstein-brumme@t-online.de DAS LEBEN UND DIE BIBEL GO AND CHANGE! Geh und (ver)ändere dich! Sicher haben Sie in den letzten Wochen und Monaten gelegentlich den Namen „Go and Change“ in den Medien gelesen oder gehört. Die Rede ist von einer Lebens-Gemeinschaft mit Hauptsitz im nahegelegenen Lülsfeld. Sie bezeichnet sich selbst als „Entwicklungsgemeinschaft für Lebensqualität“. Als großes Ziel nennt sie auf ihrer Homepage eine „Kultur, die auf Liebe ausgerichtet ist“. Deshalb arbeite man an Gedanken, Gefühlen und Handlungen, sowie an menschlichen Licht- und Schattenseiten. Man pflege eine transparente Kommunikation und strebe eine gegenseitige Förderung und Kooperation an. Wahrheit, Liebe und Gerechtigkeit sieht man als hohe Werte an. Es schließen sich durchwegs positive Berichte einzelner Mitglieder an, die von einem harmonischen Miteinander und von tiefgreifenden, berührenden Erlebnissen in der Gemeinschaft erzählen. Trotzdem hat es wohl bei „Go and Change“ Vorkommnisse gegeben, die die Staatsanwaltschaft interessierten. Der Leiter wurde verhaftet und muss sich vor Gericht wegen Vorwürfen der Gewalt und des (sexuellen) Missbrauchs verantworten. In den Medien wird über Dämonenaustreibungen und psychischen Druck berichtet. Die Go and Change-Gemeinschaft dagegen bestreitet dies und spricht von einer Diffamierungskampagne ehemaliger Mitglieder. Wie berechtigt oder unberechtigt die Vorwürfe sind, mag dahin gestellt bleiben. Mir gibt der Name zu denken: Geh und ändere dich! Ein Thema, das sich durch die gesamte Bibel zieht. Gemeint ist damit Einsicht in schlechtes, sündiges Verhalten, sowie dessen Verurteilung und eine entschiedene Hinwendung zu Gott. Bereits im Alten Testament treten immer wieder Propheten auf, die die jeweiligen Herrscher oder das gesamte Volk Israel ermahnen oder warnen und aufrufen zu Reue und Umkehr. So berichtet das 2. Buch Samuel wie der Prophet Nathan von Gott zu König David geschickt wird. Mittels einer Beispiel-Geschichte hält Nathan dem König vor, dass er seinen Feldherrn Urija in den Tod auf dem Schlachtfeld geschickt hat, um sich dessen Frau Batseba zu nehmen. Zur Strafe stirbt das gemeinsame Kind. David sieht seine Sünde ein, bereut sein Tun und tut Buße: Er fastet streng und schläft auf dem nackten Boden. Solch sichtbare Zeichen einer Gesinnungsänderung haben ihren Ursprung in den jüdischen Totenbräuchen. Dazu zählen auch das Zerreißen der Kleider, das Anlegen von Sack und Asche sowie öffentliche Fastenfeiern. Im alttestamentarischen Buch Jona wird berichtet, wie der Prophet Jona die Menschen der Stadt Ninive vor der Strafe Gottes warnt und wie der König und mit ihm der ganze Ort ihre bösen Taten bereuen, fasten und beten, Asche aufs Haupt streuen und damit ihre Bereitschaft zu Umkehr und Änderung unter Beweis stellen. Und Gott verschont die Stadt! Auch das Volk Israel in seiner Gesamtheit wird von Gott ermahnt. Im 2. Buch der Könige heißt es: „Der Herr warnte Israel und Juda durch all seine Propheten, durch alle Seher: Kehrt um von euren bösen Wegen, achtet auf meine Befehle und meine Gebote.“ Im Neuen Testament begegnen wir Johannes dem Täufer. Die vier Evangelisten berichten davon, wie er in der Wüste stand und die Menschen zur Umkehr aufforderte. „Kehrt um! Denn das Himmelreich ist nahe.“ In seinem Gewand aus Kamelhaaren und seiner alternativen Lebensweise (er lebte von Heuschrecken und wildem Honig) war er eine Attraktion. „Die Leute von Jerusalem und ganz Judäa und aus der ganzen Jordangegend zogen zu ihm hinaus; sie bekannten ihre Sünden und ließen sich im Jordan von ihm taufen.“ Wandel und Änderung ziehen sich wie ein roter Faden auch durch die Heilungsgeschichten Jesu, wobei Jesus den Kranken ganzheitlich sieht. Leib und Seele, Körper und Psyche bilden eine Einheit. So heilt er Lahme, Blinde, Aussätzige und treibt Dämonen aus. Vermutlich waren die von Dämonen Besessenen häufig Menschen mit psychischen Erkrankungen. Fortsetzung nächste Seite
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