11 | DER FALTER NOVEMBER 2024 Im christlichen Glaubensbekenntnis bekennen wir: „…ich glaube an die Auferstehung der Toten und das ewige Leben“. Das ist leicht gesagt, doch wie soll ich mir „Auferstehung“ vorstellen? Die Theologie ist der Auffassung, dass zum Mensch-sein Körper und Geist, Leib und Seele zusammengehören. Christliche Hoffnung ist, dass diese Verbindung auch über den Tod hinaus besteht. Der Verstorbene führt dann ein anderes, aber in Identität und Person wieder erkennbares ewiges Leben bei Gott. Das bedeutet: Wir werden einander wiedersehen und wieder erkennen können. Noch an anderer Stelle spricht das Glaubensbekenntnis vom Jenseits, vom Leben nach dem Tod. Da heißt es: „Jesus... auferstanden von den Toten, aufgefahren in den Himmel; … von dort wird er kommen, zu richten die Lebenden und die Toten.“ Dieser Satz wurde lange sehr einseitig als Gericht über gute und böse Taten ausgelegt und hat dadurch große Ängste ausgelöst. Die Eichstätter Theologieprofessorin Petra Kurten stellt dagegen eine positive Sichtweise in den Vordergrund: „richten“ meint eigentlich, dass Gott die Welt wieder richtig macht, so wie sie ursprünglich gedacht war, nämlich gut (Im Schöpfungsbericht stellt Gott mehrfach fest, dass sein Werk gut gelungen ist). So hoffen wir als Christen darauf, dass diese richtende Begegnung mit Gott alles wieder richtig und heil macht: die einzelne Person mit Schuld und Sünde ebenso wie die Welt mit Gewalt und Ungerechtigkeit und zerstörter Natur. Doch nach all diesen Betrachtungen zurück zu meinen Enkeln: Warum haben sie das Wort „wohnen“ gebraucht? Letztlich weiß ich es natürlich nicht, aber das Sprichwort sagt: „Kindermund tut Wahrheit kund.“ Könnte es sein, dass Kinder mehr Gespür und Ahnung haben für die großen Sinn- und Lebensfragen: Woher komme ich? Wohin gehe ich? In der dunklen Jahreszeit wünsche ich Ihnen viel Hoffnung und Zuversicht! Ihre Rita Engert, Pfarrgemeinde St. Johannes. GROSSES KONZERT FÜR SOLI, CHOR UND ORCHESTER Sonntag, 17. November 17 Uhr, Pfarrkirche St. Johannes Auf dem Programm stehen zwei bedeutende Werke des 18. Jahrhunderts, die in besonderer Weise auf den Volkstrauertag abgestimmt sind. Zunächst erklingt das Requiem in c-moll von Michale Haydn, das als musikalischer Vorläufer des berühmten Mozart-Requiems gilt: Mozart selbst hat als Orchestermusiker Haydns Requiem gespielt und wurde in seiner eigenen Komposition stark davon beeinflusst. Als zweites großes Werk wird die Kantate „Ich hatte viel Bekümmernis“ von Johann Sebastian Bach aufgeführt, die durch ihre einzigartige Ausdrucksstärke Zuversicht und Gottvertrauen vermittelt. Gemeinsam mit dem Kirchenchor St. Johannes musizieren die Solisten Anna Feith (Sopran), Barbara Buffy (Alt), Stefan Schneider (Tenor) und Sebastian Klein (Bass) sowie das Orchester „Consortium musicale“ mit Prof. Herwig Zack als Konzertmeister. Die musikalische Leitung hat Christian Stegmann. Karten für das Konzert können per e-mail reserviert werden: stjohanneskitzingen@gmail.com. Reservierte Karten können zwischen 12.11. und 15.11. im Pfarrbüro St. Johannes (Obere Kirchgasse 7) zu den Öffnungszeiten abgeholt werden (8.30 bis 12 Uhr, Dienstag und Donnerstag zusätzlich 14 bis 17 Uhr) oder an der Abendkasse bis spätestens 16.15 Uhr. Unter der o. g. Mailadresse können auch Karten per Postzustellung bestellt werden. (Zusatzgebühr: 3 € je Postsendung). Eintrittspreise: Kategorie A (Hauptschiff vorne und Mitte): 18 € im Vorverkauf, 20 € an der Abendkasse. Kategorie B (Hauptschiff hinten und Seitenschiffe): 14 € im Vorverkauf, 16 € an der Abendkasse. In der jeweiligen Kategorie ist freie Platzwahl. Einlass ist um 16 Uhr. Kirchenchor und Orchester „Consortium musicale“. Foto: Jutta Schwegler. GEDENKEN AN DIE OPFER DER REICHSPOGROMNACHT Im Jahr 2024 jähren sich die Zerstörung der Kitzinger Synagoge und der Beginn der Ausmerzung der jüdischen Gemeinde zum 86. Mal. Aus Anlass des Gedenkens an die Opfer der Reichspogromnacht am 9./10. November 1938 findet am Samstag, 9. November, eine Gedenkveranstaltung statt. Gegen 18 Uhr wird Oberbürgermeister Stefan Güntner im Namen der Stadt Kitzingen vor der Alten Synagoge, Landwehrstraße 1, einen Kranz niederlegen. Im Anschluss daran werden Dekanin Kerstin Baderschneider und ein Vertreter der katholischen Geistlichkeit ein Gebet sprechen. Anschließend findet in der Alten Synagoge der Abschluss der vorhergegangenen Gedenkaktion „Die Gesichter kehren zurück“ statt, an der sich viele Gruppen und Einzelpersonen der Stadtgesellschaft beteiligen werden. Bereits am Freitag, 8. November, beginnt um 10 Uhr in der Alten Synagoge eine Stolpersteinverlegung in Anwesenheit einer jüdischen Nachfahrin aus den USA, Lauren Sonder. Mehrere deportierte Familienmitglieder lebten einst in der Moltkestraße.
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