Der Falter 11/2024

LIEBE LESERINNEN UND LESER, Kitzingen ist doch eine schöne Stadt am Main, unsere Orte im Landkreis sind es auch, oder? Alle Freunde, die mich von fernab besuchen, sind begeistert. Wir leben hier, wo sie – und viele andere – gern Urlaub machen. Ich mag es, bei uns durch die Landschaft zu gehen, zu fahren. Gerade jetzt, im „Indian Summer“, wo die Farben der Bäume, Büsche und Weinberge in einem berauschenden Farbspektrum von Grün über Orange, Gelb, Braun bis Rot leuchten. Erstmals hatte mich dieser „Indian Summer“ im Mittelwesten der USA fasziniert – bis ich dann wieder nach Hause kam und freudig-erstaunt erkannte, dass es diese Farbenpracht auch bei uns gibt, also direkt vor der Haustür. Man muss sie nur wahrnehmen können und wollen. Oder wir es im wunderbaren Buch „Der kleine Prinz“ heißt: „Man sieht nur mit dem Herzen gut.“ Ähnlich verhält es sich mit vielem anderen, unseren Freizeit- und Geschäftsangeboten, unserer gastronomischen Vielfalt (siehe S. 8-9) u. s. w. Wie schätzen und nutzen wir diese, was sind sie uns wert, wie begreifen wir sie als wichtige, unverzichtbare Lebensqualitäten. Bei z. B. Kindergärten, Schulen, Dienstleistungen ist uns das sofort klar – bei Geschäften und Gastronomien auch? Nochmals zu den USA: Erschreckend bei meinen Landfahrten und Erkundungen war mir, vor allem in kleinen und mittelgroßen Orten (wie z. B. Kitzingen), deren Leblosigkeit und Leere. Keine Geschäfte, Cafés, Gaststätten – statt dessen nur klimatisierte Einkaufscentren und Megastores (mit Gastronomien), gesellschaftliche, gar menschliche Treffpunkte waren das nicht. Vielleicht daher die Affinität und Sehnsucht der Amerikaner, pausenlos und zu allen Anlässen Hauspartys zu feiern? Wir sind auf dem besten Weg dahin, wenn ich sehe, welche Unmengen Pakete von Amazon oder anderen (Schnäppchen-)Internetlieferanten hier kursieren. Die Post befördert kaum noch Briefe, von dem Kulturgut des persönlichen Briefeschreibens haben wir uns schon fast verabschiedet, es durch Mails oder sogenannte soziale Netzwerke ersetzt. Ist das noch sozial, menschlich? Müssen wir etwas erst dann vermissen, wenn es das nicht mehr gibt? Apropos Schnäppchen: Mit einem Freund/Kollegen diskutierte ich jüngst über eine Stellenanzeige, dabei schlug er lachend den Slogan vor: „Biete Schnäppchenjob unter Mindestlohn!“. Würden Sie da auch zugreifen? Wir wünschen Ihnen einen wunderbaren „Indian Summer“ mit vielem Entdecken, aber auch etwas Bedenken und Nachdenken. Ihr Volkmar Röhrig und Falter-Team im Sortiment Über 13.000 Artikel &RESSNAPF¬+ITZINGEN ,OCHWEG¬ ¬ ¬+ITZINGEN Was Tiere lieben, gibt's bei uns

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